Nachdem uns das Navi zu einer 2,6 m hohen Unterführung gelockt hat, drehen wir um und nehmen doch für das letzte Stück durch den Ligurischen Apennin die kurven- und tunnelreiche Autobahn. Im Hafen von Genua heißt es dann wieder warten, bei netten Gesprächen mit anderen Sizilien-Reisenden. Uns erstaunt immer wieder, wie viele LKW, Container und Trawler in eine Fähre passen; da fallen die paar Womos und Autos gar nicht ins Gewicht.
Die fruchtbare Poebene ist unser erstes Ziel, mit ihren abgeernteten Stoppelfeldern und dem jungen Grün des eben gepflanzten Risotto-Reises. Bei der Kartause von Pavia finden wir einen tollen, ruhigen Stellplatz – und ein Kleinod der italienischen Renaissance (Fassade) und Spätgotik (Innenraum). Hier leben noch Kartäusermönche und Bauarbeiter sind mit Restaurierungen beschäftigt, weshalb uns die riesigen Kreuzgänge leider verschlossen bleiben. Erbaut wurde das Kloster als Grablege der Visconti-Familie.
Bei kühlen + 1° C fahren wir los, vom trüb-bedeckten Himmel ins Sonnenland. Von der Grenze zwischen Lindau/D und Bregenz/A ist kaum noch was zu sehen. Auch die Schweizer kontrollieren uns bei der Einreise über Lustnau nicht. Als wir nach dem trüben Rheintal Höhe gewinnen, fällt die Temperatur weit unter null Grad und die Sonne strahlt uns und die schneebedeckten Berge an.
Vor der Einfahrt in den San Bernardino-Tunnel (mit 6,6 km erfreulich kurz und gut zu fahren) machen wir erst mal ein Päuschen; dann geht’s runter Richtung Bellinzona. Auf der Südseite liegt weniger Schnee auf den Hängen, später sind auch die Gipfel kaum noch bepudert. Auch die Grenze zwischen der Schweiz und Italien zwingt uns kaum zum Halten. Wir fahren auf der fast freien Autostrada bis hinter Mailand.